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Buchrezension: Eine echt verrückte Story

Freitag, August 21, 2015

Allgemeines

Cover und Klappentext von Heyne fliegt

Titel: Eine echt verrückte Story
Originaltitel: It's kind of a funny story
Autor: Ned Vizzini
Verlag: Heyne fliegt
Preis: 8,99 €
Seiten: 384
Genre: Jugendbuch

Klappentext

Craig besucht eine Elite-Highschool in Manhattan. Eine, für die man seine überdurchschnittlich hohe Intelligenz in zahlreichen Tests unter Beweis stellen muss. Eigentlich kann er sich glücklich schätzen. Blöd nur, dass in letzter Zeit eine tiefe, fundamentale Traurigkeit von ihm Besitz ergriffen hat. Eine Traurigkeit, die jeden Schritt und jeden Handgriff zum Problem macht. Als Craig sich auf der Brooklyn Bridge wiederfindet, bereit hinunterzuspringen, zieht er die Notbremse und weist sich selbst in die Psychiatrie ein. Und die ungewöhnlichsten und lehrreichsten Tage seines bisherigen Lebens beginnen …



Zitat

Ich hatte keinen Schimmer, was Nia hatte; vielleicht eine manische Depression. Eine
manische Depression war viel cooler als eine echte Depression, weil man da die manischen
Anteile abkriegte. Ich hatte gelesen, dass da nur die Post abgeht. Es war so unfair!


Meine Meinung

Von "Eine echt verrückte Story" hatte ich schon einiges gehört, vor allem, da es oft in einem Atemzug mit "Das also ist mein Leben" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" genannt wird. So war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich dieses Buch endlich lesen würde und auch wenn es vom Genre her genau meins ist, hatte ich keine hohen Erwartungen, sondern war einfach nur neugierig und gespannt auf den Inhalt.

Den Titel finde ich perfekt zum Buch gewählt, das Cover diese Ausgabe gefällt mir zwar überhaupt nicht, da es einfach nur langweilig und unscheinbar ist, ich hatte allerdings eine andere Ausgabe, die das gleiche Cover wie im Englischen hat, auf der ein Kopf mit einem Stadtplan als Gehirn zu sehen ist, was deutlich besser zum Buch passt.

Wie der Klappentext schon verrät, geht es in dem Buch um Depressionen, eine ernst zunehmende Krankheit, bei der man meinen sollte, ein bedrückendes Buch dazu zu lesen, aber genau das ist "Eine total verrückte Story" nicht und das macht dieses Buch so besonders. Ned Vizzini erzählt mit viel Humor, Leichtigkeit und einer wunderbaren Ehrlichkeit die Geschichte von Craig.
Ich konnte sofort darin eintauchen, die Geschichte miterleben und musste zwar hin und wieder mal schlucken, konnte aber auch schmunzeln und lachen - und vor allem viel über Lebensfreude durch dieses Buch lernen!

Die Charaktere lassen sich allesamt mit einem Wort beschreiben. Einzigartig.
Ned Vizzini hatte verrückte, doch genau dadurch auch authentische Charaktere geschaffen, die ich als Leser sofort vor meinem inneren Auge hatte. Sie sind alle in irgendeiner Weise besonders, haben ihre Charaktereigenschaften und sind unverwechselbar.
In Craig konnte ich mich sehr schnell hineinversetzen, obwohl er in einer so anderen Lebenslage ist als ich selbst und ich konnte mit ihm leiden und lachen.

Ned Vizzinis Schreibstil ist sehr jugendlich und leicht, passend zum fünfzehnjährigen Erzähler Craig. Er erzählt sehr direkt, hält sich nicht mit langen Beschreibungen auf und auch die Gefühlswelt Craig erschließt sich einem mehr aus seinen Handlungen als aus langen Beschreibungen des Autors, aber genau das gefällt mir am Schreibstil. Diese schonungslose Direktheit.
Wer auf einen spannenden Roman hofft ist bei diesem Buch fehl am Platz. Es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, auf den das Buch hinarbeitet, es gibt keine Actionszenen und keinen großartigen Spannungsbogen. Aber der Leser wird mitgenommen auf Craigs Reise, sich selbst zu finden und seine Krankheit zu besiegen und dabei ermuntert, über sich selbst und sein eigenes Leben nachzudenken.

Fazit: Ein ehrlicher, tiefgründiger und zugleich humorvoller Jugendroman über den Schritt aus der Depression hin zu mehr Leben, den ich nur empfehlen kann!

Fünf Bücher würde ich dafür liegen lassen!

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